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Lotsinnen und Lotsen für Transformationen

Jana Tepe (links) und Anna Kaiser sind mit ihrem Unternehmen Tandemploy ein Vorbild für Transformation.

Arbeitswelten und Berufsbilder stehen am Anfang langfristiger Transformationsprozesse. Doch wie gelingt Architekten, Führungskräften und Büromitarbeitern der Wandel ohne Kollateralschäden? Sechs Vorbilder, die beim Navigieren in die Zukunft helfen.

von Kevin Berg

Die Digitalisierung bedingt einen stetigen Wandel unserer Arbeitswelten. Das Unternehmen von heute ist agil und flexibel. Doch der zwingende Wandel hin zu neuen Strukturen findet nicht überall statt. Wer nicht reagieren kann und beharrlich zögert, ist rasch gegenüber den Mitbewerbern im Nachteil. Es fehlt an Mut, Know-how und Führung. 

Zum Glück haben es sich kreative und konsequente Köpfe zur Aufgabe gemacht, Firmen bei wichtigen Schritten in eine digitale Zukunft zu unterstützen und veraltete Grenzen innerhalb der Berufswelten aufzubrechen. Sie sind Vorbilder für Transformation – und damit Lotsinnen und Lotsen, die Wege in die Zukunft der Zusammenabeit vorzeichnen. Sechs dieser wichtigen Stimmen wollen wir vorstellen. Sie denken Arbeit, Strukturen und Möbel völlig neu.

Anna Kaiser & Jana Tepe

Anna Kaiser und Jana Tepe zählen zu den bekannteren Start-up-Gründerinnen in Deutschland. Gemeinsam gründeten sie 2013 das Unternehmen "Tandemploy". Die Firma verfolgt das Ziel, Mitarbeiter innerhalb einer Organisation miteinander zu verbinden, um den Wissenstransfer zu fördern und flexible Arbeitsmodelle zu ermöglichen. Effektivere Arbeitszeit, mehr Erholung und Ausgleich. "Tandemploy" kann Teamwork systematisieren.

Denn aus einer Vision ist eine Software entstanden. Von ihr profitieren beide Seiten. Mitarbeiter gestalten ihre Karriere individueller, während der Arbeitgeber neues Wissen generiert und die eigene Wettbewerbsfähigkeit steigert.

Die Gründerinnen sehen sich als Impulsgeberinnen für eine bessere Arbeitswelt. Sie sind überzeugt, dass jeder Mensch mitgestalten und anpacken möchte. Mit ihrer Software möchte sie alte Hierarchiestrukturen aufbrechen und Unternehmen zu mehr Innovationskraft verhelfen. Anna Kaiser und Jana Tepe inspirieren uns dazu, Transformation nicht in Inseln, sondern gemeinsam in einem Tandem zu denken.

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Verena Pausder

Ihre erste Ausbildung brach Verena Pausder ab. Sie wollte lieber gründen. Und obwohl ihre erste Selbstständigkeit scheiterte, blieb sie am Ball. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Mutter dreier Jungs kickt leidenschaftlich gern und drückt für Arminia Bielefeld die Daumen. Wenn sie nicht gerade famose Bücher schreibt.

Hauptsächlich widmet sie sich aber ihren Herzensprojekten: Die digitale Bildung in Deutschland voranzutreiben und alte Rollenbilder zu überwinden. Ein Beispiel: Im März wollte Delia Lachance, Gründerin des Möbel-Start-Ups Westwing, ihr Amt pausieren, um eine Babypause zu machen. Das deutsche Gesetz gestattet aber keine Elternzeit für Chefs. Prompt startete Verena Pausder die Initiative #StayonBoard. Die klare Ansage: "Unser Ziel ist es, durch eine Ergänzung des Aktiengesetzes zu erreichen, dass Vorstandsmitglieder nicht wie bisher ihr Amt niederlegen müssen, wenn sie wegen der Geburt eines Kindes, wegen längerer Krankheit oder wegen eines Pflegefalls in der Familie vorübergehend ihr Amt nicht wahrnehmen können und wenn sie die damit verbundenen Haftungsrisiken vermeiden möchten."

Verena Pausder redet nicht lang, sie packt an. Das motiviert zum #aktivgestalten.

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Nadin Heinich

Nadin Heinich möchte verbinden. Keine Mitarbeiter oder Selbstständige, ihr Ansatz beginnt weit vorher. Mit ihrer Kommunikationsagentur "plan A" bringt sie Architekten, Stadtplaner, Investoren und Politiker an einen Tisch.

Schon 2009 gründete Nadin Heinich ihr Kommunikationsbüro und veranstaltet seitdem regelmäßig Events, bei denen sich Entscheider und Ideengeber miteinander verbinden. Auf ihrer jährlichen Konferenz "Architecture Matters" führt sie Inspiration und Business zusammen. Vorträge, Speed Datings und Networking sind die Kernelemente der Veranstaltung. Auch schreibt die Unternehmerin starke Essays zu Zukunftsthemen und führt Gespräche mit anderen wichtigen Köpfen der Branche.

2011 wurde Nadin Heinich im Zuge der Initiative "Deutschland – Land der Ideen" zu einer der "100 Frauen von morgen" gekürt.

Christian Müller

Die Digitalisierung zwingt Organisationen in Transformationsprozesse, Arbeitsstrukturen müssen sich wandeln. Der Berater Christian Müller hat das früh erkannt und sich für die Integration von agilen Organisationsprinzipien in Unternehmen stark gemacht. Der Agile Coach hat in unzähligen Firmen flexibles Arbeiten kultiviert.

Agilität bedeutet für den Unternehmensberater eine hohe Wertschöpfung durch fokussierte und enge Zusammenarbeit mit Kunden. 2016 gründete er das Kooperationsnetzwerk proagile.de, mit der er Unternehmen dabei unterstützt, ihre Arbeitsweisen auf den stetigen Wandel auszurichten.

Dabei setzt Müller mit seinem Team nicht auf jahrelanges Coaching, sondern fördert von Beginn an die Eigenständigkeit seiner Kunden. Dabei kann der ehemalige Software-Entwickler auf 13 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit agilen Methoden zurückgreifen.

Mit seinem 360-Grad-Blick auf moderne und zukunftsfähige Arbeitsweisen erkennt er neue Entwicklungen der Arbeitswelt und gilt als Antreiber agiler Transformationsprozesse. Der Thüringer ist überzeugt, dass nachhaltige Veränderung nur von innen heraus funktionieren kann. Und das heißt auch: Der Ort, an dem der Wandel zuallererst stattfindet, das Büro, ist von signifikanter Bedeutung.

Tobias Caratiola

Nicht nur Arbeitsmodelle können sich transformieren, auch Arbeitsgeräte und Werkzeuge müssen fortlaufend angepasst werden. Möbeldesigner Tobias Caratiola hatte für die Optimierungen eine richtig gute Idee. Es ist extrem ungesund, jeden Tag auf einem starren Stuhl zu sitzen. Der Rücken ist gekrümmt, der Nacken schmerzt und die Konzentration sinkt. Kurzum: Starres Sitzen macht krank. Besonders Labormitarbeiter, in der aktuellen Zeit die neuen Astronauten, krümmen sich oft stundenlang vor ihren Mikrospkopen.

2018 gründete der Diplomdesigner Caratiola seine eigene Firma, mit der er den preisgekrönten Laborstuhl "Muvman Industry" entwickelte. Der Ansporn: Einen der häufigsten Einrichtungsgegenstände optimieren und dem Zeitgeist anpassen. Das ist ihm gelungen.

Ein Gelenk über dem dreibeinigen Fuß des Stuhls ermöglicht Mikrobewegungen. Die sollen verhindern, dass Muskeln und Gelenke ermüden. Man bleibt auch im Sitzen köperlich aktiv. Die leichten Bewegungen steigern das Wohlbefinden und sind gut für die Bandscheiben.

Der Stehsitz von Tobias Caratiola ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die Laborvariante verursacht beispielsweise möglichst wenig Partikel. "Büromöbel", die sich noch spezifischer ihrem Einsatzort anpassen – das ist Zukunft.

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