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Schlanker und noch mehr Inhalt

Christoffer Süß verantwortet als Marketingleiter von PALMBERG das Magazin inperspective.

Aus dem monatlichen Magazin inperspective wird der wöchentliche Newsletter inperspective snacks. Wie sich Format und Inhalte ändern und warum Architekt:innen, Büroplaner:innen sowie Führungskräfte davon profitieren, erklärt Herausgeber Christoffer Süß.

von Hannes Hilbrecht

inperspective: Warum wird aus dem Magazin inperspective jetzt der Newsletter inperspective snacks?

Christoffer Süß: Als wir vor zweieinhalb Jahren mit dem Projekt begonnen haben, war uns klar, dass wir nah an den Leser:innen bleiben müssen. In den vergangenen Monaten sprachen wir immer wieder mit unseren Abonnent:innen. Dabei bekamen wir häufig dieselben zwei Rückmeldungen: 1. Die Leute lesen uns auch nach zwei Jahren noch sehr gerne. 2. Sie finden aber bisweilen die Inhalte zu lang. Besonders die Gesamtlänge der vier Artikel war aufgrund knapper Zeitbudgets einigen zu viel. Dieses Feedback haben wir angenommen und möchten etwas Gutes darauf aufbauen: Uns verschlanken, aber zugleich die Informationsqualität erhöhen. Das ist das Ziel.

inperspective: Ist das nicht ein Widerspruch: Etwas ausdünnen und zugleich mehr anbieten wollen?

Christoffer: Wir wählen für unser Ziel ein neues Format. Weg vom Magazin, hin zum Newsletter. Wobei “Newsletter” mehr den Kanal beschreibt als den Inhalt. Es ist eher ein Weekly mit Merkmalen einer Kolumne, ein wöchentlicher Beitrag, der die wichtigsten (weltweiten) Nachrichten zum Thema Büroarbeit und Workspacedesign zusammenfasst. Es wird weiterhin Interviews mit Branchenköpfen geben. Wir werden international mit Wissenschaftler:innen und unkonventionellen Macher:innen reden. Nur eben kompakter, thematisch zentrierter, mit einem noch flacheren Tellerrand. Alles deutlich weniger lang, dafür mehr snackable, also einfacher konsumierbar. Deshalb auch der Name: inperspective snacks. Wobei wir uns eher als Power- denn als Schokoriegel verstehen.

inperspective: Wie dürfen sich die Leser:innen so ein Weekly vorstellen?

Christoffer: Newsletter, wie sie manche Börsianer für ihre Aktiengeschäfte abonnieren, inspirierten uns bei der Ideenfindung für das neue Projekt. Menschen, die sich mit Aktienpaketen beschäftigen, geben für diese Informationsangebote sogar Geld aus. Es ist ein relevanter Service. Sie wollen wissen, was in der Welt passiert, welche Geschichten, die die Tagesschau noch nicht erzählt, bald hochkommen und die Märkte beeinflussen werden. Sie wollen das Wichtige als Erste mitkriegen. Und diesen Anspruch verfolgen wir auch. Für inperspective snacks recherchieren wir weltweit nach Impulsen, Studien oder interessanten Best Practices. Das Ausführliche, manchmal Verworrene, bereiten wir – um in der snack-Analogie zu bleiben  – leicht verdaulich auf.

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inperspective: Warum ist der Begriff “snackable” so relevant für dich?

Christoffer: Jeden Tag prasseln tausende Informationen auf uns ein. Gefühlt haben wir aber immer weniger Zeit, uns mit diesen Impulsen zu beschäftigen. Es wird daher zusehends bedeutender, das Relevante von Unwichtigem zu trennen und dabei das wirklich Wichtige herauszufiltern. Obwohl man sich bemüht, vieles mitzubekommen, hat man häufig das Gefühl, etwas zu übersehen, etwas zu verpassen. Wir wollen mit inperspective snacks genau da ansetzen: Wer uns liest, jede Woche, muss sich diese Sorgen nicht machen.

inperspective: Mit welchen Mitteln willst du das Ziel erreichen?

Christoffer: Mit denselben wie bisher: ganz viel Herz, Know-how und Leidenschaft unserer Crew. Für inperspective arbeiten Journalist:innen, die bereits für renommierte Medien wie ZEIT.de, den Berliner Tagesspiegel oder den NDR recherchieren durften. Das war uns als Unternehmen immer wichtig: Der Markt ist schon voll mit Werbung. Da braucht niemand die nächste mit Eigenlob überladene Suada. Wir interessieren uns für Themen und wollen diese für unsere Zielgruppe bestmöglich aufbereiten.

inperspective: Was möchtest du vom Magazin inperspective beibehalten?

Christoffer: Unbedingt die Kreativität im Storytelling und die Leidenschaft. Auch wenn wir uns mehr der Prägnanz verschreiben, soll inperspective unterhaltsam bleiben. Anders sein. Zum Beispiel Fakten bieten, die abends am Esstisch für einen Lacher sorgen oder eben nachdenklich machen. Einer unserer Autoren erzählte mir neulich, dass Fische in kontaminierten Flüssen eine Abhängigkeit zu Crystal Meth entwickeln können. 

Wir wollen trotz des Formates in die Tiefe gehen, mit smarten Leuten wie Wolf Lotter in einem Thema versinken, wenn es sich anbietet. Und am wichtigsten sind mir die unterschiedlichen Perspektiven: Wir hatten Discjockeys, Geruchsforscher, Raumpsychologinnen, Feng-Shui-Beraterinnen, Wirtschaftsdenker, Weltreisende und Menschen mit Handicap im Magazin. inperspective snacks soll weiterhin ein Medium sein, das aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Welt der Büros schaut.

inperspective: Warum glaubst du, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung?

Christoffer: Wenn ich morgens die Tagesmeldungen querlese, stoße ich immer wieder auf das Thema Arbeit. Es war nie so präsent wie heute. Corona hat das ordentlich nach oben gekehrt. Für uns als Büromöbelhersteller ist eine Frage in diesem Kontext besonders spannend: Wo arbeiten wir in den nächsten zehn Jahren? Im Coworking-Space? Zu Hause? Im Büro? Im Zug oder bald sogar in autonom fahrenden Pkws? Das Thema wird noch an Relevanz zulegen. Arbeit ist einer der signifikantesten Bestandteile unseres Zusammenlebens. In Zeiten, in denen wir alles hinterfragen, wollen wir unsere Leser:innen mit Informationen versorgen, damit sie bessere Antworten auf drängende Fragen finden.

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inperspective: Du bist im Hauptberuf Werber. Wie wirbst du für das neue Produkt?

Christoffer: Jeden Donnerstag eine E-Mail. Darin enthalten: alles Relevante von Madrid bis Bangkok; Zahlen zum Angeben; Zitate zum Nachdenken. Fünf Minuten Lesezeit. Außerdem: Mindestens einer von fünf Gags unseres Lead-Autors zündet immer. Dazu alles auch bequem auf dem Smartphone konsumierbar. Das ist unser Service.

inperspective: Zum Abschluss: Wenn du auf die bisher erschienen 23 Ausgaben zurückblickst – welche haben dir am besten Gefallen?

Drei Episoden sind mir besonders im Kopf geblieben:

Homeoffice: Wegen der tollen, spontanen und heute immer noch aktuellen Geschichten. Aber auch, weil diese Ausgabe sehr smooth zustande kam. Eigentlich war ein anderes Thema geplant. Dann kam Corona, und danach zog Deutschland plötzlich um vom Schreibtisch an den Malm. Wir schmissen alles um, die Crew machte am Wochenende durch und wir hatten sieben Tage später ein topaktuelles Magazin.

Teamarbeit: Wolf Lotter, Mitbegründer des Wirtschaftsmagazins “brand eins”, gab uns ein tolles Interview. Wir bekamen Feedback von großen Unternehmen, von Macher:innen aus anderen Branchen. Ein Manager von OTTO schrieb: “Das ist das Beste, was ich seit Langem über das Thema Arbeit gelesen habe.” Das hat uns sehr bestärkt.

Sinne: Ein Interview mit einem Geruchsforscher über die Auswirkungen von Gerüchen auf unser Wohlfühlen im Büro. Ein Talk mit einem Discjockey über den richtigen Büro-Sound. Und Erlebnisberichte von blinden Büroarbeiterinnen. Das war so gut wie die ersten vierzehn Minuten vom U2s Album “The Joshua Tree”. Und genauso stark soll inperspective snacks werden.